Pflege, Versorgung, Begleitung

Damit unsere Hospizgäste eine möglichst hohe Lebensqualität beibehalten oder wieder erlangen können, arbeiten wir nach den Grundsätzen der palliativen (d.h. lindernden) Pflege. Ziel ist nicht mehr Heilung oder Stillstand der Erkrankung, sondern die Linderung von Beschwerden, die durch die Erkrankung oder als Folge bisheriger Therapien aufgetreten sind. Die palliative Pflege orientiert sich an den Bedürfnissen der Hospizgäste. Gemeinsam mit den behandelnden Ärzten sorgen unsere Pflegekräfte für weitestgehende Schmerzfreiheit und lindern Beschwerden, wie z. B. Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfungen, Atemnot, Unruhe und Angstzustände. So ist es möglich, dass sich der Hospizgast wohl fühlen und viel Alltag leben kann. Dazu trägt aber auch ein Entspannungsbad mit Kerzen und Musik, eine Massage, eine Einreibung oder ein Lieblingsessen bei.

Essen und Trinken gehören für schwerkranke Menschen häufig noch zu dem Wenigen, das Genuss und Lebensqualität vermittelt. Daher bieten wir alle Mahlzeiten vollständig aus eigener Küche an. „So wie zu Hause“ bedeutet für unsere drei Hauswirtschafterinnen, dass sie die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der Hospizgäste regelmäßig abfragen und daraufhin gezielt einkaufen, jeden Tag frisch kochen und selbst backen. Dabei verwenden sie vorwiegend frische, regionale und vollwertige Nahrungsmittel.

Wenn der Hospizgast ohne Schmerzen ist, sich wohlfühlen kann, Vertrauen und Nähe zu unseren Mitarbeitern empfindet, kann eine Atmosphäre entstehen, in der er über die Themen sprechen kann und möchte, die ihn in seiner Situation besonders beschäftigen. Die Rückschau auf das eigene Leben und dessen Deutung, die Beziehung zu Angehörigen oder religiöse Fragen können solche Themen sein. Auf Wunsch stellen wir auch den Kontakt zu Seelsorgern der verschiedenen Konfessionen her, die dann zu Gesprächen, für das Spenden von Sakramenten oder für Rituale zu dem jeweiligen Hospizgast kommen. Die Hospizgäste können auf Wunsch auch von ehrenamtlichen Hospizmitarbeitern begleitet werden. Diese lesen vor, begleiten bei Spaziergängen, spielen Gesellschaftsspiele, halten Sitzwachen, erfüllen besondere Wünsche oder unterstützen bei der Auseinandersetzung mit der Krankheit und dem Sterben.